KPF-Projekt „75 Jahre Frieden – Szenen einer deutsch-polnischen Nachbarschaft“

Im Rahmen des KPF-Projektes „75 Jahre Frieden – Szenen einer deutsch-polnischen Nachbarschaft“ fand am 11. August 2020 die museale Sonderveranstaltung über die Kriegs- und Nachkriegserlebnisse der Gubener und Gubiner Bürger statt. „75 Jahre Frieden – Szenen einer Nachbarschaft“ ist zugleich auch das Jahresmotto der Gubener Museen in 2020. Von 1945 bis 2020 lebten wir 75 Jahre in Frieden in gemeinsamer Nachbarschaft und mittlerweile zeigt sich diese in einer festen und freundschaftlichen Beziehung beider Städte Guben und Gubin auf allen Ebenen und somit beider Länder Deutschland und Polen.

Das Ende des zweiten Weltkrieges ist heute gleichbedeutend mit dem Beginn des Kalten Krieges. Das Jahr 1945 läutet in Europa aber auch eine Epoche des Friedens ein, die, abgesehen vom Krieg im ehemaligen Jugoslawien und in der Ukraine, bis heute anhält.

Das vorliegende Konzept zur deutsch-polnischen Festveranstaltung sollte einen relevanten Beitrag zur Umsetzung des Kulturlandjahres Brandenburg 2020 in Guben leisten und auf die städtepartnerschaftlichen Beziehungen beider Städte und Länder in 75 Jahren Frieden aufmerksam machen. Gleichzeitig stehen hier individuelle Erfahrungen und Erinnerungen der Gubener*innen und Gubiner*innen im Fokus. Damit möchten wir zum Diskurs über die historische, erinnerungskulturelle und demokratische Entwicklung der vergangenen 75 Jahre in unserer Doppelstadt aufmerksam machen und anregen.

Die Festveranstaltung sollte am Freitag, 8. Mai 2020, dem Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus, im Beisein vieler deutscher und polnischer Gäste aus Politik, Kunst und Kultur im Zeitraum von 13 – 15 Uhr in der Alten Färberei in Guben feierlich gestaltet werden. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie war das aber leider nicht möglich. Musikalische Beiträge von polnischen und deutschen Musikern im Laufe der gesamten Veranstaltung bereicherten hier diese Sonderveranstaltung. Anlässlich der Beendigung des zweiten Weltkrieges und damit dem Beginn einer friedlichen deutsch-polnischen Geschichte an der Neiße haben die beiden Bürgermeister ihre Festreden gehalten. Zeitzeugenberichte erzählten hierbei die individuellen Erlebnisse auf deutscher und polnischer Seite in 75 Jahren Frieden und gemeinsamer Stadtgeschichte. Aufgrund der Simultanübersetzungen war es den deutschen und polnischen Gästen möglich, das Gesagte mühelos zu verfolgen.

Den Abschluss und ein besonderer Höhepunkt dieser Veranstaltung bildete die Übergabe eines besonderen Gemäldes von Klaus Janck an das Gubener Museum. Klaus Janck hat eigens zu diesem Anlass ein Gemälde des zerstörten Gubens mit Blick auf den Rathausplatz/Stadt- und Hauptkirche gefertigt und wollte es der Stadt Guben- dem Museum übergeben. Ziel des Projektes war die Betonung der Bedeutung des Kriegsendes und vor allem des Friedens für die Doppelstadt Guben-Gubin, als auch die Erinnerung an die gemeinsame, deutsch-polnische Geschichte und Festigung der vorhandenen grenzüberschreitenden Verbindungen und Kontakte.

Das Projekt wurde mit EU-Fördermitteln durch die Euroregion Spree-Neiße-Bober gefördert.

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